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Our school

HEY,
ich bin Lucie Beitzel, Schülerin der EF an der Heinrich-Böll-Gesamtschule. Ich habe mich entschlossen, für dieses Schuljahr ein Austauschjahr in den USA zu machen. Mein Placement ist Jacksonville, Florida. Ich gehe hier zur „Mandarin-High-School“ und lebe dort in einer Gastfamilie.

Ich wollte schon immer mal ein Auslandsjahr machen, weil mich das Leben in einem anderen Land interessiert. Also habe ich vor zwei Jahren begonnen, zusammen mit meinen Eltern, mich zu informieren. Es gibt gefühlt 1000 Organisationen, die einen Austausch begleiten, so haben wir uns von etlichen Agenturen Infopakete zuschicken lassen. Letztendlich haben wir uns für „AFS“, eine der größten gemeinnützigen Jugendaustauschorganisation entschieden, da diese einen guten informativen Internetauftritt hat und viele gute Rezensionen und die Gastfamilien dort Schüler:innen aufnehmen, ohne daran finanziell zu verdienen. Aber bevor ich überhaupt eine Gastfamilie bekommen konnte, musste ich mich erstmal mit einem Anschreiben auf Englisch bewerben und ausführlich erläutern, warum mich ein Austauschjahr interessiert. Außerdem wurden mehrere Online-Interviews mit mir und meinen Eltern hauptsächlich auch in Englisch durchgeführt, um sich gegenseitig kennenzulernen und meine Voraussetzungen zu prüfen. Aufgrund meines Profils mit Beschreibungen und aussagekräftigen Fotos über Hobbys, Freunde und Familie haben mich meine Gasteltern ausgewählt. Vor der Abreise wurden noch Vorbereitungsseminare und ein Kennenlernwochenende veranstaltet, und es mussten viele Formulare und Anträge ausgefüllt werden. Die letzten Tage war ich mit Packen, Verabschieden und meiner Aufregung beschäftigt. Ich war unfassbar aufgeregt, vor allem vor dem Flug. Das erste Mal allein fliegen und dann noch in die USA – das war schon ziemlich angsteinflößend! Dann war auch noch genau an meinem Abflugtag, dem 26.07.2022, der Flugstreik, bei dem mein Flug annulliert wurde… Es konnte erst kein Ersatzflug gefunden werden. Das Austauschjahr stand vor dem Aus, wenn ich mich nicht pünktlich an der Highschool anmelden würde. Zum Glück hat sich doch noch in allerletzter Minute ein Flug gefunden!


MEINE GASTELTERN UND DIE HIGHSCHOOL

Endlich in Orlando angekommen, haben mich meine Gasteltern, Lynn und Michael, mit einem Willkommens-Schild begrüßt. Wir haben uns von Anfang an sehr gut verstanden. Die Kinder von Michael sind schon älter und leben in einer anderen Stadt, so leben meine Gasteltern allein mit ihren zwei Hunden. Sie sind in der Organisation schon länger sehr engagiert und haben bereits mehrere Austauschschülerinnen gehabt, so hatten sie schon viel Erfahrung und sind eine große Hilfe für mich. Direkt in der zweiten Woche nach meiner Ankunft hat meine Schule den „Orientation-Day“ veranstaltet. An diesem Tag wurde uns die Schule gezeigt und ich habe meinen Stundenplan zusammengestellt. Das Schulsystem dort ist ganz anders als in Deutschland. Wir haben A- und B-Tage mit jeweils vier Fächern an einem Schultag. A- und B-Tage wechseln täglich: z.B. Montag A, Dienstag B, Mittwoch A…Montag B, Dienstag A…. Ein Schultag beginnt um 7:15 Uhr und endet um 14 Uhr, außer einmal im Monat, da findet ein „early release day“ statt, der Unterricht endet um 12:15 Uhr.
An einem typischen Schultag stehe ich um 4:40 Uhr auf und nehme meinen Schulbus um 6:15 Uhr. Eine Mittagspause gibt es in vier Schichten, um 10:55 Uhr beginnt mein Lunch für 30 Minuten. Nach Unterrichtsschluss fahre ich mit dem Schulbus wieder nach Hause, wo ich nach einem Snack meine Hausaufgaben mache. Mir persönlich gefällt unser deutsches Schulsystem besser als die Highschool, die in Wirklichkeit ganz anders ist, als sie in den amerikanischen Filmen dargestellt wird. Ich fand es zu Beginn sehr verwirrend, dass man mit mehreren Jahrgängen (Freshman, Sophomore, Juniors, Seniors) zusammen unterrichtet wird. Anfangs war es sehr schwierig Freunde zu finden, da sich die meisten ja schon seit der Middle-school kennen und die Schule mit 4000 Schüler:innen noch größer als unsere Schule ist und sich kaum jemand für Neuangekommene interessiert. Obwohl ich eigentlich nie Heimweh bekomme, hat es mich in der Winterzeit dann doch erwischt. Jedoch ging diese Zeit schnell um, da meine Gasteltern viel mit mir unternommen haben und sie immer für mich da waren. Außerdem habe ich mit dem Eintritt in einen Tennisclub der Highschool meine jetzigen Freunde kennengelernt. Daher ist mein Tipp, wenn ihr auch überlegt, allein ins Ausland zu gehen, einem Sport-oder Kreativ-Club (vergleichbar mit unseren AGs) beizutreten – egal, ob Du schon Erfahrungen in den angebotenen Bereichen hast. Du kannst was Neues ausprobieren und vor allem Freunde finden!
Der Tennisclub hat im Frühling gestartet und wir hatten jeden Tag von 16:15 bis 17:30 Uhr Training. Wenn ich kein Training habe, gehe ich gerne mit meinen Freunden an den Strand, surfen oder wir fahren zu einer Shopping-Mall. Übrigens: ohne Auto ist man hier komplett aufgeschmissen, zwischenzeitlich habe ich die U35 vermisst, weil ich immer abhängig von einem Fahrer war, um von A nach B zu kommen. Zum Glück haben meine Freunde alle bereits mit 16 einen Führerschein.
Womit ich erstaunlicherweise kaum Schwierigkeiten hatte, war die Sprache. Natürlich musste ich mich anfangs konzentrieren, um alles besonders im Unterricht zu verstehen. Aber schon nach kurzer Zeit wurde es immer besser, sich zu verständigen und inzwischen rede ich einfach drauflos, ohne nachzudenken. Was dabei sehr geholfen hat, war so viel wie möglich zu reden, auch wenn man Angst hat, dass man etwas falsch sagt.
Eine große Hilfe ist auch der Austausch mit den anderen Austauschschüler:innen aus meiner Organisation. Da wir alle in derselben Situation sind, können wir uns gegenseitig mit unseren Erfahrungen unterstützen und bestärken, Schwierigkeiten zu überwinden. Wir haben mit allen Austauschschüler:innen aus der Region Florida an drei „Orientations“ teilgenommen, in denen Veranstaltungen über das Land, das Ankommen, Aufbau von Kontakten, Abreise und das Verabschieden angeboten wurden.


AUSFLÜGE, REISEN

An den Wochenenden bin ich meistens entweder mit meinen Freunden oder mit meinen Gasteltern unterwegs. Ich habe sehr großes Glück, dass meine Gasteltern sehr gerne reisen und mir vieles gezeigt haben. So waren wir u.a. in Ohio, Connecticut, New York, Costa Rica, was mir wegen der wunderschönen Strände und dem sehr guten Essen besonders gut gefallen hat. Ein absolutes Highlight! Auch New York hat mir sehr gefallen, ich wollte schon immer dort hin. Neben diesen Highlights sind aber auch die vielen Ausflügen mit dem Boot meiner Gasteltern, direkt in der Nähe, besonders schön gewesen.

ABREISE UND NACH HAUSE KOMMEN

Mittlerweile bin ich in meinem letzten Monat meines Austausches angekommen. Auch wenn es zwischendurch Momente gab, wo ich einfach nur nach Hause wollte, fällt es mir jetzt sehr schwer, darüber nachzudenken, abzureisen. Neben den Schwierigkeiten an der Highschool habe ich die Friday Football nights genossen, wo der School Spirit ganz besonders zum Vorschein kam oder die „prep rally’s“, in der die Sportteams sich präsentieren. Mein nächstes und letztes großes Event ist der Abschlussball („prom“), der das Schuljahr feierlich beendet und auch mein Auslandsjahr.
Meine Gastfamilie ist zu meiner zweiten Familie geworden, meine Freunde ein wichtiger Part in meinem Leben und Florida meine zweite Heimat und mein Zuhause. Die Entscheidung, ein Auslandsjahr zu machen, hat mich sehr geprägt und auf jeden Fall hat es meinen Horizont erweitert. Zehn Monate in einem anderen Land zu verbringen und ein anderes Leben kennenzulernen, war eines der aufregendsten und bereicherndsten Erlebnisse, die ich je erlebt habe. Auf der anderen Seite freue ich mich auch sehr, wieder zurückzukommen und meine Familie und Freunde in Deutschland wiederzusehen.
Ich möchte mich auch noch einmal bei all meinen Lehrer:innen, besonders bei Frau Jänsch und bei der Schulleitung und Herrn Reichstein für die großartige Unterstützung bedanken, ohne sie wäre mein Auslandsjahr nicht möglich gewesen. Vielen Dank!


Du überlegst, ein Auslandsjahr zu machen? Ich kann es Dir von ganzem Herzen empfehlen. Ein Auslandsjahr verändert Dich auf jeden Fall und beeinflusst auch Deine Denkweise. Wenn Du vorher noch nie darüber nachgedacht hast, freue ich mich, wenn ich mit diesem Artikel Dein Interesse wecken konnte! Es ist nie zu spät!

Deine Mitschülerin Lucie Beitzel (EF)

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