Wie in jedem Jahr war das Thema unseres Projekttages in Jahrgang 10 "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit". Wie in jedem Jahr hatten wir viele Gäste, darunter langjährige Kooperationspartner*innen, die viele verschiedene Workshops anboten, um die Vielfalt des Themas abzubilden. Jede Klasse hatte ein anderes Programm, und alle konnten auf dem Plan nicht nur ihre eigenen Workshops sehen, sondern auch die der anderen. So sollte der Austausch über die verschiedenen Aspekte des Themas in den gesamten Jahrgang getragen werden.
Beim Grafitti-Projekt der "Falken" ging es um ein Statement für eine "Schule ohne Rassismus. Schule mit Courage". Eine 10. Klasse entschied sich für die Parole "Du hast gelernt, was Frieden ist, und das vergiss nie mehr". Yassmin vom Zeitungsprojekt "Neu in Deutschland" (www.nid-zeitung.de) berichtete von ihrem ganz normalen Alltag in Syrien, vom beginnenden Krieg und von ihrer Flucht - noch als Kind - sowie von ihrem Ankommen in Deutschland. Unser ehemaliger Schüler Firat, heute Sozialarbeiter, sammelte mit den Schüler*innen Beispiele für Alltagsrassismus, um das Bewusstsein dafür zu stärken und zu überlegen, wie Rassismus im Alltag überwunden werden kann. Einen ähnlichen Ansatz wählte die Sozialarbeiterin Ximena aus Kolumbien, denn sie hinterfragte in ihren Workshops die Angst gegenüber Fremden, z.B. mit Rollenspielen. Diese Angst hält sie für vielleicht DIE relevante Ursache von Rassismus, dabei ist uns, wenn wir auf die Welt kommen, erstmal jeder Mensch fremd. Und die Begegnung mit (zunächst) Fremden ist oftmals auch voller positiver Überraschungen. Das Netzwerk Demokratie und Courage bot Workshops zu Klassismus und Rassismus an, also die Diskriminierung aufgrund sozialer Herkunft und rassistischen Zuschreibungen. In beiden Arten von "Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit" wird ein gutes "Wir" behauptet und einem angeblichen schlechten "Die" gegenüber gestellt. Die Workshops sollten dabei helfen, diese Strategie zu erkennen und ihr nicht auf "den Leim zu gehen". Die Rosa Strippe führte ihre Workshops gegen Homophobie durch, den wir für jede Klasse bei uns an der Schule im Laufe der Zeit buchen, um die Akzeptanz und den Respekt gegenüber sexueller und geschlechtlicher Vielfalt zu stärken. Und zu guter Letzt schauten sich die Schüler*innen ein Video aus Hanau an, in dem drei engagierte junge Menschen von der "Bildungsinitiative Ferhat Unvar" auf viele Fragen antworten zu ihrem Alltag nach dem rassistischen Terror-Anschlag, die Schüler*innen der HBG ihnen zuvor geschickt hatten.
Wir freuen uns über einen gelungenen Tag und auf den nächsten Projekttag "Schule ohne Rassismus" in einem Jahr.