Zum anstehenden Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2023 fand am vergangenen Freitag wieder eine “remember“-Aktion des Arbeitskreises Erinnerungskultur an der Heinrich Böll Gesamtschule Bochum statt.
An nahezu allen Türen der Schule hingen Plakate mit den Registrierungsnummern von Häftlingen des Konzentrationslagers Auschwitz. Fragen und Irritationen zum Plakatinhalt waren gewollt: Im Agneseingang Nord und im Foyer Gretchenstraße hingen Plakate, die diesen anonymen Nummern Namen und – soweit noch vorhanden – Lebensdaten zuschreiben. Darüber hinaus wurden farbige, nachkolorierte Registrierungsfotos von einigen Häftlingen des KL Auschwitz aufgehängt, die diesen Nummern und Daten ein Gesicht geben und sie somit aus der Anonymität herauslösen sollten.
An zwei Tischen in den Eingangsbereichen Agnesstraße-Nord und Gretchenstraße gab es jeweils einen Gedenktisch, an dem SchülerInnen, KollegInnen oder BesucherInnen in einem kleinen Buch ihre Gedanken und Feedback zu dem Gedenktag oder zu den Plakaten äußern konnten. Darüber hinaus wurden Informationsmaterialien der Bundeszentrale für politische Bildung, Informationen über den Gedenktag und über unseren Arbeitskreis Erinnerungskultur ausgeteilt. Es gab Kugelschreiber und Sticker mit der Aufschrift „remember“ gegen eine Spende zu erwerben, welche zukünftigen Projekten und Aktionen in diesem Kontext zugutekommt. SchülerInnen konnten sich Stempel mit unterschiedlichen Worten wie „Freude“, „Freiheit“ oder „remember“ auf die Hand stempeln. Vergrößerte Fotos des KL Auschwitz vor und nach der Befreiung sollten an den Holocaust erinnern.
Die Eingänge Agnes-Nord und Gretchenfoyer wurden sowohl in den Pausen als auch in den Unterrichtsstunden – als kurze Exkursion einiger Fachlehrer mit ihren Kursen – von den SchülerInnen gut und interessiert besucht. Die SchülerInnen des Arbeitskreises standen für Rückfragen zur Verfügung, aus denen sich auch thematische Gespräche entwickelten.
Die „remember“-Aktionen zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar und zum Gedenktag an die Reichspogromnacht am 9. November sowie Studienfahrten in die Gedenkstätten Buchenwald und Auschwitz sind seit vielen Jahren Bestandteile der Erinnerungskultur an der Heinrich Böll Gesamtschule Bochum. Die „remember“- Aktionen werden von freiwilligen SchülerInnen geplant, organisiert und durchgeführt. Darüber hinaus gibt es eine schulexterne Homepage, auf der die Heinrich Böll Gesamtschule Bochum die Studienfahrten im Rahmen der Erinnerungskultur seit 2009 dokumentiert:
