Die gesamte EF-Jahrgangsstufe hatte am Dienstag, den 25.04.2023 in der 4. und 5. Stunde in der Mensa eine Veranstaltung zum Thema Antisemitismus im Deutschrap.
Der Referent Schmalle (Pseudonym) kommt aus Oberhausen und ist Sozialarbeiter und kennt somit die Empfänglichkeit des Raps für junge Menschen. Außerdem ist er Blogger und freiberuflicher Journalist. Er arbeitete auch mit Flüchtlingen und war auch in der Integrationscourage aktiv. Vielleicht war das einer der Gründe, warum wir uns von ihm alle als gleich betrachtet gefühlt haben.
Deutschrap mit menschenverachtenden und -feindlichen Symbolen, Metaphern und Codes können nicht nur diejenigen negativ beeinflussen, die noch nicht besonders gut die deutsche Sprache beherrschen, sondern auch Jugendliche, die die Inhalte überhören, da der Beat und die Melodie sie anspricht. Hierbei ist zu betonen, dass in dieser Szene, somit auch in den Songs nicht offen über Antisemitismus (Judenhass bzw. -Feindlichkeit) gesprochen wird.
Infolgedessen berufen sich solche Rapper auf uralte und diskriminierende Stereotyp zu Juden und assoziieren bspw. Juden mit Reichtum, Macht, Bosheit.
Des Weiteren wurden Deutschrapper vorgestellt, die nicht nur durch ihre Posts auf Twitter oder Instagram, aber auch in ihren Songtexten als Antisemiten aufgefallen sind, sondern, auch Beziehungen zu bekannten Neonazis oder Antisemiten pflegen.
Dazu gehören z. B. 187 Strassenbande, die sich offen zur Hisbollah bekennen, was jedoch viele Jugendliche nicht wissen. MC Bogy, aber auch der Rapper Kollegah wurden unter die Lupe genommen. Auch der Israel-Palästina-Konflikt sowie die Stadt Tel Aviv (Hauptstadt von Israel), die in deutschen Rapliedern immer wieder vorkommen, wurden als versteckter Antisemitismus entlarvt.
Nach den ganzen Informationen, die für uns nicht ganz leicht waren, zu verarbeiten und einzuordnen, hatten wir jedoch die Möglichkeit, Fragen zu stellen, unsere Meinung zu den Inhalten zu äußern, aber auch Schmalle ein Feedback zu geben.
Unser abschließendes Fazit dazu ist, dass es sehr wichtig ist zu erkennen, welche gefährliche Botschaften sich in den Songtexten verbergen können, damit wir nicht unbewusst Rassismus, Hass und Diskriminierung gegen verschiedene Bevölkerungsgruppen, Religionen oder Menschenbildern entwickeln und verbreiten.
Dieser Vortrag wird uns noch eine ganze Weile beschäftigen.
Wir, die EF 2022/23, danken ihm, dass er uns nicht nur ganz viele Informationen zum teilweise versteckten Antisemitismus in Songtexten gab, sondern uns dafür sensibilisiert und uns unsere Fragen anhörte.
Nevra Torun EF5, Jana Vergun EF