100 g Melodie, 100 g Harmonie, 80 g Rhythmus, 1 große Prise Inspiration ...
Rückblick auf einen kulinarischen Abend der besonderen Art
Wer freut sich nicht über eine Einladung zu einem gemütlichen Abend, bei dem die Gastgeber sich mächtig ins Zeug legen, um ihre Gäste liebevoll zu bewirten und mit einem schmackhaften Menü zu verwöhnen? Was mögen Sie lieber? Schokoladenmousse mit Chili und Pfeffer? Hummercreme mit Gurke und Maracuja-‐‑Curry-‐‑Schaum? Currywurst mit Pommes? Oder doch lieber weißes Tomatenespuma aus der Molekularküche? Warum all diese Fragen?
Komponieren hat – wie ich finde – eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Kochen: komponieren = lat. componere = zusammenlegen. Werden für ein Menü verschiedene Zutaten ausgewählt, vorbereitet und dann „zusammenlegt“, so ist das beim Komponieren doch ganz ähnlich.
Am 14. März 2015 haben wir einen Abend genießen können, an dem die Kompositionen der Schülerinnen und Schüler des Musikleistungskurses der Stufe Q2 durch das niederländische Orchester „De Ereprijs“ unter der Leitung von Wim Boerman „serviert“ wurden. Welche „Zutaten“ hatten die jungen Komponistinnen und Komponisten ausgewählt? Da waren einige Grundsatzentscheidungen zu treffen bzgl. Melodie, Harmonik, Rhythmik, Instrumentierung, Dynamik. Hatten sie Zutaten gewählt, die ihren Gästen (sprich Zuhörern) vertraut sind, von denen sie glaubten, dass sie ihnen schmecken? Oder waren sie eher gewagt experimentierfreudig, wollten ein neuartiges Geschmacks-‐‑, sprich: Hör-‐‑Erlebnis provozieren? Beide Wege haben – so zeigte sich an diesem Abend -‐‑ ihren Reiz und ihre Berechtigung. Musik muss genau wie das Essen ihren Adressaten erreichen und kann dann in seinem Inneren etwas auslösen und bewegen.
Die Schülerinnen und Schüler hatten klare Vorstellungen, wie ihre Kompositionen klingen sollten und mit welchen Zutaten und Gewürzen sie dies erreichen wollten. Heraus gekommen sind ganz individuelle, mit viel Liebe und Sorgfalt zubereitete Kreationen. Fazit: Für guten Appetit, gute Stimmung und Unterhaltung war an diesem Abend reichlich gesorgt!!! Schön, dass so viele Gäste – darunter viele ehemalige Schüler und Kollegen – der Einladung gefolgt waren!
Nachschlag: Alina Sablotnys Komposition „Cirque d’Aline“ wurde von den Musikern rückwirkend mit einem „Stern“ ausgezeichnet.
Eva Landwehr