Main Menu

Our school

Vom Erz zum Stahl

Bereits im letzten Jahr haben wir, die Schülerinnen und Schüler der Eisenzeit-AG, unter der Anleitung des dänischen Experimentalarchäologen Michael Schmidt Nissen einen transportablen Rennofen aus einem Gemisch aus Sand, Lehm, Wasser und Pferdemist gebaut. An einem bereits fertigen Ofen, den Herr Schmidt Nissen uns aus Dänemark mitbrachte, haben wir unsere erste Rennofenfahrt auf dem Gelände des Grabungs-Camps des LWL-Museums für Archäologie in Herne gemacht.

In diesem Schuljahr haben wir am 20.6.2015, ganz auf uns allein gestellt, mit unserem selbstgebauten Rennofen Eisen hergestellt. Es war toll und das Ergebnis ist wirklich super geworden.

Mit einem Rennofen wurde bereits vor Beginn der Geschichtsschreibung bis in das 12. Jahrhundert aus Eisenerz schmiedbares Eisen (=Stahl) hergestellt. Bei diesem Verfahren wird das Eisenoxid, bei Temperaturen von bis zu 1300°C, durch Kohlenstoffmonoxid reduziert, das heißt dem Eisenoxid wird der gebundene Sauerstoff entzogen. Die Produkte dieser sogenannten Redoxreaktion sind Eisen und Kohlenstoffdioxid. Neben dem Eisen befindet sich Schlacke im Rennofen, die das Eisen vor erneuter Oxidation schützt. Wegen der aus dem Ofen kurz vor Ende des Prozesses herausrinnenden flüssigen Schlacke wurde dieser Ofen „Rennofen“ genannt. Das gewonnene Eisen schmilzt nicht wie im Hochofen, sondern wird als feste, sogenannte „Luppe“ oder auch „Eisenschwamm“ glühend aus dem Ofen geholt. Solange die Luppe noch heiß genug ist, wird durch feste Schläge flüssige Schlacke aus dem „Schwamm“ herausgetrieben.

Für unser Rennofenprojekt haben wir viel positives Feedback bekommen.

Im Rahmen einer Kooperation mit der mcs-Juniorakademie bietet die Heinrich-Böll-Gesamtschule einmal pro Halbjahr unser Rennofenprojekt an, an dem dann auch die Schüler anderer Bochumer Schulen teilnehmen können. Im Gegenzug erhalten alle Schüler unserer Heinrich-Böll-Gesamtschule seit dem zweiten Halbjahr des Schuljahres 2014/15 durch den Kooperationsvertrag mit der mcs-Juniorakademie die Möglichkeit, an den Angeboten der mcs-Juniorakademie teilzunehmen, und so eine große Anzahl Berufsbilder kennenzulernen und auszuprobieren.

Die erste Verhüttung mit unserem selbstgebauten Ofen haben wir am 18.04.2015 im Bergbaumuseum Bochum durchgeführt. Fotos dazu sind auf unserer Homepage hbg-bo.de unter StuBo/ Studien- und Berufsorientierung zu finden.

Frau Bursche leitet unsere AG. Sie hat die Ideen, organisiert alles, sorgt dafür, dass uns kompetente Partner zur Seite stehen. Sie hat auch dafür gesorgt, das uns das Erz nicht ausgeht, denn Raseneisenerz darf in Deutschland nicht abgebaut werden, da es zu selten ist. Wir bekommen unser Eisenerz gesponsert vom HKM Duisburg (Hüttenwerke Krupp Mannesmann GmbH), herzlichen Dank dafür! Herr Bursche hat uns ebenfalls tatkräftig unterstützt: Nachdem wir bei unserer ersten Verhüttung im letzten Jahr festgestellt haben, dass die Arbeit mit einem Einkammerblasebalg, wie wir ihn mit Herrn Bursche letztes Jahr in der AG gebaut haben, nicht immer zu dem erwünschten Ergebnis führt, baute uns Herr Bursche einen Doppelkammerblasebalg mit Gestell, so dass wir selbst auf dem Steinboden im Hof des Museums eine gut belüftete Ofenfahrt durchführen konnten. An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank dafür! Ebenfalls danken möchten wir dem Archäologenteam des Bergbaumuseums Bochum. Wir durften hinter die Kulisse der Ausstellung schauen und haben echte Fundstücke angefasst und viele neue Dinge erfahren. Neben der Herstellung einer Suppe, die so wahrscheinlich auf dem Tisch der Menschen stand, die in der Eisenzeit lebten, war es auch beeindruckend auszuprobieren, dass das Erz nach dem Rösten im Holzkohlebett wirklich sehr leicht zu zerschlagen war. Man „pocht“ das Erz, wie das Zerkleinern des gerösteten Erzes in der Fachsprache bezeichnet wird, zur Vorbereitung für den Ofen, damit die reaktive Oberfläche größer wird.

Unsere zweite Rennofenfahrt haben wir vor und mit einem riesigen Publikum im Rahmen der ExtraSchicht, der Nacht der Industriekultur, durchgeführt. Wir sind einer Einladung des LWL-Museums für Archäologie in Herne gefolgt. Zurück an den Ort, wo alles begann. Es hat so, so, so viel Spaß gemacht, dass wir bestimmt noch öfter dorthin zurückkehren. Wir freuen uns auf nächstes Schuljahr.

Die Eisenzeit-AG-ler

schule ohne rassismus 0zukunftsschulen logonbs logo h p RGB nrw alternativ 300x171schulen im team 64headerSchuleDerZukunftSchulsanitätsdienst

Back to top

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.