ANSICHTEN eines Clowns
So heißt der Roman von Heinrich-Böll, mit dem sich einige Schülerinnen und Schüler des Kunst-Projektkurses an dem Böll-Tag, am 5.11. 2019, beschäftigt haben.
In dem Roman arbeitet der Hauptdarsteller Hans Schnier als Clown. Nachdem er von seiner großen Liebe, Marie Derkum, verlassen wird, hat er einen Unfall auf der Bühne. Er ist mittellos und er wendet sich dem Alkohol zu. Hans besucht seine Eltern in Bonn, weil er Geld braucht. Seine Eltern waren überzeugte Nationalsozialisten und nun, nach dem Krieg, wird dies verleugnet. Marie hat Hans verlassen, weil sie aufgrund ihres Glaubens sich keine Zukunft mehr mit ihm vorstellen kann.
Heinrich Böll wirft aus der Sicht des Clowns einen kritischen Blick auf die Nachkriegszeit in Deutschland. Der Nationalsozialismus wird nicht verarbeitet und die katholische Kirche verlangt hauptsächlich Anpassung.
Wir haben uns einen ganzen Tag Zeit genommen, um mit den Augen eines Clowns auf die Welt von heute zu blicken. Wir haben uns gefragt, was uns wichtigt ist, wie wir die Welt wahrnehmen, was uns ärgert und was uns stark macht. Es wurde gezeichnet, gemalt und aquarelliert. Wir suchten passende Begriffe und wirkungsvolle Verbindungen von Text und Bild. Wir sind Hayat, Hifza, Salma, Magdalini, Ibtissam, Medine, Melike, Vanessa, Nadja, Timo, Alina, Dene, Silva, Sophie, Tijen, Iman und Cassandra. Wir geben hier einen Einblick in unseren Tag und das "Making of" unserer Bilder. Ab dem "Tag der offenen Tür", am 23.11. kann unsere Ausstellung im Gretchengebäude im 3. Stock im Treppenhaus in Augenschein genommen werden. Wir wünschen spannende Ansichten und Einsichten.
In der Biografie zu Böll haben wir ein Zitat gelesen: „Einmischung ist die einzige Möglichkeit, realistisch zu bleiben.“ Wir haben uns mit den Mitteln der Kunst eingemischt.
Rosi Tanner, Kunstlehrerin
Kommentar zum Böll-Tag
An dem Böll-Tag haben wir uns also zum Thema "Ansichten eines Clowns" Gedanken gemacht. Während wir gemeinsam in einer gemütlichen Stimmung mit mitgebrachten Sachen frühstückten, haben wir uns zunächst mit Böll als Person auseinander gesetzt und Teile des Films gesehen. Später malten und zeichneten wir eigene Werke, bei denen der Clown jeweils im Vordergrund stand. Dabei standen uns jede Menge Materialien zur Verfügung, mit denen wir unseren Werken ihren eigenen Charme verleihen konnten.
Der Tag hat mir persönlich besonders viel Spaß gemacht, da es einem sehr gut tut, in der stressigen Oberstufe dann und wann einen Ausgleich zu haben, bei dem es nicht um schulische Leistungen geht, sondern bei dem vielmehr die eigene Kreativität und die Vielfalt der Werke im Vordergrund stehen.
Uns allen hat der Böll-Tag sehr viel Spaß gemacht und wir können ihn für die folgenden Jahrgangsstufen nur empfehlen.
Timo Oehler, Q1